Baldenburg
und
umliegende
Gemeinden
Bezugsort: Baldenburg
Baldenburg war seit 1382 Stadt.
Briesnitz
Unregelmäße Anlage, einem Angerdorf ähnlich (das Höllenfließ durchfließt das Dorf, der Dorfteich liegt in der Mitte des Dorfes, gewissermaßen auf einem "Anger"). Die meisten bäuerlichen Betriebe wiesen mittlere Größen von 10 bis 100 ha auf. Die beiden Güter Neufeld (232 ha) und Briesnitz (125 ha) waren die größten Betriebe. Auf dem Gehöft von Paul Venzke gab es drei große Linden; sie standen unter Naturschutz und sollen auf Anordnung Friedrichs des Großen um 1780 gepflanzt worden sein. 1925 gehörten 96,1 % der Einwohner der evang. Kirche an. Ein Gotteshaus gab es in der Gemeinde nicht, die evangelischen Briesnitzer gingen nach Baldenburg, die wenigen Katholiken gehörten zur Pfarrei Eickfier. Urkundlich erscheint Briesnitz zuerst 1437 in einem Diensteverzeichnis des Ordens. Die Stürme des unruhigen 15. Jahrhunderts hat das Dorf wohl nicht überstanden, denn 1564 war die Gegend des Dorfes von dichtem Wald bedeckt. Der Grundherr Konarski gründete dort ein Vorwerk, die Urkunde ist aber verlorengegangen. Als erster Freischulze in Briesnitz erscheint 1643 ein Michael Nimtzien, dem die Baldenburger Starostin Helene Konarska (Konarzyn) dort 3 Hufen Landes verlieh.
Wohnplätze: Haberland, Neufeld und Wiesenberg.
Gemarkung: 1078 ha, Einwohner: 320, Haushalte: 69.
Eickfier
Langgestrecktes, dicht gebautes Angerdorf an der Straße Baldenburg (9 km) - Schlochau (36 km); der von Landstraße und einer Nebenstraße, der Krummen Seite, gebildete Anger war verbaut. 1939 gab es 62 landwirtschaftliche Betriebe mit 20 bis 100 ha Größe. Außerdem zählte man etwa 80 Hausgrundstücke von Arbeitern, Handwerkern und kleinen Gewerbetreibenden, die dazu etwas Land mit Wiesen, sowie eine Kuh, ein paar Schweine und Geflügel besaßen. Der Ortsname hat gewechselt. Für 1570 werden in Bresekakus 7 wüste Vorwerkshufen und 13 besetzte Hufen angegeben. 1594 verschrieb der Starost einem Krüger, Paul Stanke aus Stegers »in dem neuen Dorf, auch Kochpreußen genannt«, für 22 Taler den Krug. Erst 1672 wird von Eickfier (Equir) gesprochen. 1925 waren 87,7 % der Einwohner katholisch. Zur Zeit der Reformation waren die Bewohner zum evangelischen Glauben übergetreten. Der Nordische Krieg (1700 - 1721) brachte die Leute um ihren bescheidenen Wohlstand, sie mussten sich als Scharwerksbauern dem Gutsherrn von Grabau verdingen. Das Gut war damals im Besitz des katholischen Zweiges der Familie Götzendorff. Eickfier und Penkuhl wurden wieder weitgehend katholisch.
Wohnplatz: Quaks.
Gemarkung: 2420 ha, Einwohner: 912 (1174 im Jahr 1910), Haushalte: 223.
Grabau
Unregelmäßiges zweizeiliges Straßendorf, dazu das ehemalige Gut, das um 1900 aufgesiedelt wurde. 9 Bauern besaßen Höfe von 0,5 bis 5 ha Größe, 6 von 5 bis 10 ha, 30 von 10 bis 20 ha und 34 von 20 bis 100 ha. Die Grundmoränenzunge des Grabow war bereits zu vorgeschichtlicher Zeit besiedelt, viele Steinkistengräber zeugen davon. Nach der Festlegung der Grenze des Ordensstaates gegen das Territorium der Bischöfe von Cammin 1310 und 1313 begann der Orden mit der Erschließung seiner Grenzgebiete. Der Hochmeister Winrich von Kniprode stellte 1374 eine Handfeste aus: »Wir ... vorlyen und geben unsren getruwen Steffan von Gotzendorff ... LX huben zcu Grabow«. Dieses Geschlecht, zuletzt unter dem Namen von Götzendorff-Grabowski saß dann bis 1783 auf Gut Grabau. Ein Mitglied der Familie, der 1698 hier geborene Adam Stanislaus wurde 1736 Bischof von Kulm, 1739 von Wloclawek und 1741 Fürstbischof von Ermland (bis zu seinem Tode 1766). Die Einwohner von Grabau gehörten 1925 zu 60 % der evangelischen Kirche an. Grabau war nach der Reformation evangelisch geworden. Die katholische Grundherrschaft (von Götzendorff-Grabowski) erwirkte jedoch die Rückkehr zahlreicher Einwohner zur katholischen Kirche (infolge des Abhängigkeitsverhältnisses auch in Eikfier und Penkuhl).
Wohnplätze: Flussberg, Johannisberg, Petersberg, Steinberg, Forsthaus Torfstich.
Gemarkung: 1711 ha, Einwohner: 595, Haushalte: 127.
Groß Wittfelde
Ein Angerdorf, daneben die Güter Ebersfelde und Klein Wittfelde. 1939 hatten nur 7 Höfe weniger als 5 ha Betriebsfläche, 2 umfassten 5 bis 10 ha, aber 38 von 10 bis 20 ha und 34 von 20 bis 100 ha. Schon 1930 hatte die Grenzmärkische Siedlungsgesellschaft Ebersfelde gekauft und an 40 Siedler aufgeteilt. 1922 besaß das Gut Klein Wittfelde 342 ha. Die Einwohner waren 1925 zu 98,8 % evangelisch. In der Urkunde von 1380 steht als Ortsname Weissenfelde. 1408 erscheint das Dorf noch einmal in einer Grenzbeschreibung des benachbarten (ebenfalls zur Komturei Schlochau gehörigen) Dorfes Bischofthum in seiner niederdeutschen Form als Wittfelde.
Wohnplätze: Auf den Buschplänen, Auf den Kienbruchskaweln, Beim Frankenbruch, In den Seekaweln.
Gemarkung: 1906 ha, Einwohner: 505, Haushalte: 121.
Penkuhl
Zweiteiliges Straßendorf (zwei parallele Straßenzeilen, durch die Zahne von einander getrennt). Es gab 16 Kleinbesitzer mit weniger als 5 ha, 5 Bauern hatten Höfe von 5 bis 10 ha, 12 von 10 bis 20 ha, 40 Höfe waren zwischen20 und 100 ha groß, 2 Betriebe hatten mehr als 100 ha. Noch vor dem 1. Weltkrieg ging die Bevölkerung in sehr starkem Maße der Heimarbeit nach, das »Zäunen« (Flechten von Kiepen, Kartoffelkörbenusw.) war für die meist ärmeren Kleinbesitzer eine notwendige Aufbesserung ihres Lebensunterhaltes. Nach 1920 ging diese Gewerbe mangels Absatzmöglichkeiten, aber auch wegen des Verlustes der Schwornigatzer Wälder an Polen, von wo die dazu notwendigen Kiefernwurzeln bezogen wurden, ein. 1925 gehörten die Einwohner zu 75,7 % der katholischen Kirche an. Die erste Kirche, die 1653 baufällig war, hatten die Protestanten errichtet. Damals wird das Gotteshaus als ohne »ohne Titel und Weihe« genannt; das Altarbild wird als »calvinistisch« bezeichnet, möglicherweise waren die Einwohner damals reformierten Glaubens. Sie sind aber später weitgehend wieder katholisch geworden (s. a. Grabau).
Wohnplätze: Forsthaus Fuchsbruch, Penkuhl Waldarbeitergehöft, Quaks, Spitzenberg.
Gemarkung: 2204 ha, Einwohner: 620, Haushalte: 157.
Schönau
Liegt an der Straße von Baldenburg (10,5 km) nach Neustettin (19 km), 154 m über dem Meere. Ursprünglich wohl Angerdorf, durch das Gut in seiner Anlage gestört. Von den 58 landwirtschaftlichen Betrieben (1939) gehörten allein 39 der Größenklasse von 10 bis 100 ha an. 1922 hatte das Gut Karlshof 256 ha, und das Gut Schönwalde 386 ha. Die Bewohner waren 1925 zu 99,5 % evangelisch. Der Ort war Mittelpunkt eines Kirchspiels, zu dem neben den beiden Filialkirchen Demmin und Dolgen (Kr. Neustettin) 11 Ortschaften mit rund 1200 Bewohnern gehörten. Die Handfeste für Schönau wurde 1378 ausgestellt. Das Jahr 1411 brachte für Schönau Not und Elend. Durch die Raubzüge angrenzender pommerscher Ritter ging es mitsamt seiner Kirche in Flammen auf. Auch der Hussittenzug 1433 und der 13-jährige Krieg zwischen dem Orden und Polen verherrten das Dorf. 1638 raffte die Pest etwa 130 Menschen in Schönau hinweg; 2 Frauen wurden damals als Hexen verbrannt. Das Gut teilte man 1932 in 40 Siedlerstellen auf.
Wohnplätze: Karlshof, Schönau Bhf., Schönwalde.
Gemarkung: 1548 ha, Einwohner: 495, Haushalte: 114.
Schönberg
Kleines Angerdorf, dazu einige Ausbauten. 8 Bauern hatten Höfe unter 5 ha, 3 zwischen 5 bis 10 ha, 12 zwischen 10 bis 20 ha und 13 Betriebe waren zwischen 20 bis 100 ha groß. Die Einwohner gehörten 1925 zu 97,6 % der evangelischen Kirche an. Schönberg erhielt seine Handfeste 1385. Im Jahre 1410 wird ein Claws Ponike (wohl prussischer Herkunft) als Bauer in Schönberg erwähnt. Im selben Jahre kamen bei einem Poleneinfall, dem die Stadt Baldenburg zum Opfer fiel, auch die Schönberger Bauern zu Schaden. Zu polnischer Zeit wurde Schönberg ein Scharwerksdorf des Wittfelder Gutes. 1816 wurde die Leibeigenschaft und das Scharwerken aufgehoben, die nun befreiten Bauern sollten zwar das Inventar in Höhe von 5967 Talern bezahlen, aber der König erließ ihnen die Summe.
Wohnplätze: Schönberg Bahnwärterhaus, Schönberg Forsthaus
Gemarkung: 1379 ha, Einwohner: 197, Haushalte 51.
Stremlau
Unregelmäßig gebauter größerer Weiler und 6 Abbauten. 5 Landwirte besaßen Höfe von 10 bis 20 ha, 14 von 20 bis 100 ha, ein Hof war größer als 100 ha. Die Einwohner waren überwiegend evangelisch (1925: 80,4 %), sie hatten am Ort kein Gotteshaus, sondern waren nach Baldenburg eingepfarrt (die Seemühle nach Schönau). Stremlaus Geschichte reicht bis in die Ordenszeit zurück. Urkundlich erscheint das Dorf zuerst in einer Schadensliste aus dem Unglücksjahr 1410. Um 1682 war Stremlau dem auf der anderen Seite des Bölzig-Sees gelegenen Gut Klein Wittfelde scharwerkspflichtig; um die Dienste ableisten zu können, war an der engsten Stelle des Sees eine Pfahlbrücke erbaut worden, die 1757 im 7jährigen Krieg von den Russen zerstört wurde.
Wohnplatz: Seemühle
Gemarkung: 941 ha, Einwohner: 179, Haushalte 40.
Quelle: Der Kreis Schlochau : ein Buch aus preussisch-pommerscher Heimat / erarb. u. zusammengestellt von Manfred Vollack u. Heinrich Lemke. Hrsg. vom Heimatkreisausschuss Schlochau. Kiel, 1976. ISBN 3-9800051-1-2
Links Baldenburg und umliegende Gemeinden
s. a. Stadt Baldenburg
Ahnenforschung Evelyn Rumstedt
Hermann Emil Otto Nimtz *1910 in Briesnitz
Wolne Forum Gdansk
(Postkarten, Fotos, Dokumente)
Eickfier / Brzezie
Penkuhl / Pienieznica
Roggenbuck Genealogy
Website von Jonny Roggenbuck
Eickfier Roggenbuck Family Tree
Roggenbuck in Grabau
Bauer Paul Roggenbuck Penkuhl, Familien-Beiname Stoffers, Fotos
Josef Roggenbuck Penkuhl
Max Gronemann *1886 in Groß Wittfelde
Stolpersteine Berlin Horstweg 38
Lexikon: Charlottenburg-Wilmersdorf von A bis Z
Ordensmuseum.de
Ottomar von Köhne-Deminski *1837 in Schönau
Ein preußisches Urkundenkonvolut - "Hier soll ein preußisches Urkundenkonvolut mit den dazugehörigen Auszeichnungen vorgestellt werden, dass in einem solchen Umfange als selten bezeichnet werden darf. Es legt den militärischen Werdegang eines preußischen Offiziers dar ... "
Preußische Allgemeine Zeitung
vom 18. September 2004: Gratulation zum 90. Geburtstag von Stammwitz, Frieda, geb. Lubnow, aus Schönau, Kreis Schlochau/Pommern, jetzt Rammseinweg 17, 14165 Berlin, am 23. September 2004
Hölkewiese - Website von Dr. Bodo Koglin
Bilder vom Friedhof in Schönberg vom August 2006